Honys Torres (Caracas 1969) hat als hervorragende Kunstmalerin, Fotografin, Bildhauerin und Zeichnerin ein vielseitiges und breitgefächertes Werk von eklektischer Natur geschaffen. Honys Torres ästhetischer Ansatz wurzelt in kritischer Reflexion, wobei Themen rund um Macht, Anarchie, Stereotype und die Vielfältigkeit von Schönheitsidealen einer zeitgenössischen Gesellschaft auf der Leinwand in Frage gestellt werden. Honys begann ihr Studium in Informatik an der „Nueva Esparta Universität" und hat einen Master in Rechtswissenschaften an der Central Universitat von Venezuela absolviert, um abschliessend ein Aufbaustudium in Organisationsentwicklung an der Katholischen Universität "Andrès Bello" abzuschliessen.

Schon als Studentin interessierte sich Honys Torres für künstlerische Praktiken und fing an, mit verschiedenen Techniken und Medien wie Acrylfarben, Aquarell, Zeichnungen und Installationen zu experimentieren. Ihr künstlerisches Schaffen und ihre Bemühungen wurden zu einem Kanal über soziale und politische Gerechtigkeitsfragen, denen sie in ihrem Jurastudium begegnete und liess sich inspirieren. Im 2002 zog Honys Torres nach Deutschland und erfuhr eine tiefgreifende Beeinflussung ihrer sich entwickelnder künstlerischen Sensibilität, vor allem durch die deutsche Ästhetik und kulturellen Bewegungen, die für ihre Kreationen sehr inspirativ waren.

Als Honvs 2006 nach Venezuela zurückkehrte, lebte sie in Puerto Piritu, einer Küstenstadt im Nordosten des venezolanischen Bundesstaates Anzoátegui. In dieser neuen Epoche wurden Farben zum wesentlichen Element ihrer künstlerischen Produktion ergänzt und eingerahmt in eine Neo-Pop Ästhetik. Torres eignet sich der Technik der Ikonografie der Popkultur Comics, Illustrationen und Animationen an. Sie entschlüsselt deren Bedeutung und entschliesst sich zu einer visuellen Neuinterpretation um sich tiefgreifender und symbolischer zu artikulieren.

2008 wurden Honys Torres Arbeiten zum ersten Mal zusammen mit bekannten venezolansichen Künstlern ausgestellt. Ihre Werke fanden eine bemerkenswerte Anerkennung als Beitrag in der venezolanischen Kunst- und Kulturwelt. Torres künstlerischer Ansatz und ihr methodisches Schaffen wird eher im Kontext einer Sammlung empfunden, als der von individuellen Werken. Zweifellos sind Hony Torres Werke und ihr Schaffen einem stetigen Reifungsprozess unterlegen.

2018 lässt sie sich in der Schweiz nieder und entdeckt neue Ikonografien, die ihr Interesse wecken. Eine Ästhetik des Dialektischen entwickelt sich zwischen den verschiedenen Denkmälern und fiktiven Figuren. Dieser Dialektik wird in visuelle Geschichten gepackt und lädt zum Nachdenken ein. Sie zwingt uns das politische Gewicht der Welt neu zu entdecken und zu Überdenken. Es ist eine Anavse die uns hilft, die Politik und dessen Auswirkungen zu erkennen und unserer homogenen und multikulturellen Weltansicht, die einer privilegierten 1. Welt Gesellschaftsschicht angehört, in Frage zu stellen. Ihre Arbeiten sind in öffentlichen und privaten Kunstinstitutionen in Venezuela sowie in privaten Kunstsammlungen in verschiedenen Teilen der Welt ausgestellt.

Zurzeit lebt und arbeitet Honys Torres in Zürich, Schweiz, wo sie an diversen Ausstellungen teilgenommen hat und nimmt.

Aus dem Englischen von Linda Phillips T. / Kunstkuratorin